Gutzkows
Werke und Briefe
Kommentierte
digitale Gesamtausgabe
herausgegeben
vom Editionsprojekt Karl Gutzkow, 1999ff
Gutzkows Werke und Briefe. Kommentierte digitale Gesamtausgabe,
herausgegeben vom Editionsprojekt Karl Gutzkow, Berlin /
Exeter 1999ff.
Editionsprinzipien
(in Wittenberg am 31. Januar 1999 verabschiedete Fassung)
(Fassung 2: ergänzt nach dem Berliner Treffen vom 25.-26.
Juni 1999)
(Fassung 3: ergänzt nach dem Wittenberger Treffen
vom 17.-20. Februar 2000)
(Fassung 4: ergänzt nach dem Berliner Treffen vom 21.-22. September 2000)
(Fassung 5: ergänzt und im Aufbau überarbeitet nach
dem Wittenberger Treffen vom Februar 2001)
0. Grundlegendes
Das Ziel der vom Editionsprojekt Karl Gutzkow initiierten Gutzkow-Ausgabe
ist die möglichst vollständige Kommentierte digitale Gesamtausgabe der
Werke und Briefe von Karl Gutzkow im WorldWideWeb (unter gutzkow.de) als "edition
in progress"; die CD-ROM soll dabei als jeweils punktuelle Vertriebsform eingesetzt
werden. Begleitend erscheinen Textbände auch in gedruckter Form (→
die Seite mit Verlagsinformationen).
Aus dieser Zielsetzung ergibt sich, dass das Internet Textspeicher, Arbeits-
und Benutzungsbasis ist.
Den Bearbeitern einzelner Werke steht es frei, ihre kommentierten Texte auch
für den Druck einzurichten und in Buchform zu veröffentlichen, vorausgesetzt,
dass die vertragliche Regelung mit dem Verlag die weitere editorische Bearbeitung
des Werkes / der Werke im Internet, seine / ihre weitere Link-Vernetzung mit
der Internet-Ausgabe sowie seine / ihre öffentliche Zugänglichkeit
im Internet nicht behindert oder verhindert.
1. Aufbau und multiple Gliederung der Ausgabe
Die hier vorgestellte vorläufige Gliederung gibt in erster Linie Anhaltspunkte
für die Komplexe der Erarbeitung und dient als Organisationsplattform.
Die Linkstruktur der Internet-Ausgabe bietet gegenüber traditionellen Gliederungen
gerade die Möglichkeit, verschiedene Gliederungen alternativ aufrufen zu
können (realisiert sind im Moment so auch eine strikt chronologische und
eine nach Werktiteln alphabetisch geordnete).
Abteilung I: Journalismus, Essayismus
- Kritische und ästhetische Schriften
- Zum literarischen Leben der Zeit
- Schriften zum Theater
- Schriften zur Philosophie, Theologie, Pädagogik
- Politische und historische Schriften
- Zur Gesellschaft
Abteilung II: Autobiographische Schriften und Reiseliteratur
- Aus der Knabenzeit Kleinere autobiographische Schriften
- Rückblicke auf mein Leben
- Briefe aus Paris (1842) Pariser Eindrücke (1846) Pariser Skizzen
(1853)
- Europäische Reise- und Städtebilder
Abteilung III: Literarische Werke
- Romane
- Erzählungen
- Dramen
- Gedichte Aphorismen
Abteilung IV: Briefe
- Briefe 1830-1837
- Briefe 1838-1848
- Briefe 1849-1857
- Briefe 1858-1865
- Briefe 1866-1878
- Briefe an Gutzkow Nachträge
2. Textgrundlage
- Grundprinzip:
- Präsentation des Erstdrucks als Schnittpunkt von Produktion
und Rezeption (Abweichung davon nur in begründeten Ausnahmen, als
Entscheidung des jeweiligen Herausgebers). Dabei gilt eine textsortenabhängige
Entscheidung zwischen Bucherstdruck und Zeitschriftenerstdruck.
- Zum Beispiel:
- Romane nach dem Bucherstdruck;
- Zeitgeschichtliche, kritische Schriften nach dem Zeitschriftenerstdruck,
besonders wenn der Buchdruck später oder verändert erfolgt.
- Bei großen Abweichungen oder der vom Autor vorgenommenen funktionellen
Integration eines bereits veröffentlichten Textes in eine neue (Miszellen-)Sammlung:
zwei oder mehrere Fassungen sollten ediert werden (Grundlage: keine mechanische
Vorgehensweise, sondern ein Vorgehen auf der Basis eines historisch argumentierenden
Analysebefundes). Es werden dann unter der Rubrik "Lesarten und Varianten"
keine Varianten dargeboten. Vielmehr wäre in diesem Fall ggf. ein Verfahren
der Textparallelisierung anzustreben.
- Unbedingtes Vermeiden von Mischtexten (eklektizistischen Texten) jeder Art.
- Texteingriffe
- Keine Normalisierung oder Modernisierung von Orthographie und
Interpunktion.
- Eindeutige Druckfehler werden berichtigt.
- Unter Punkt 2.1.: Hinweise auf diese Fehler (ggf. mit näher
qualifizierenden Erläuterungen) werden summarisch gegeben.
- Alle zweifelhaften Stellen werden in einem Verzeichnis der Herausgebereingriffe
verzeichnet.
- Manuskripte werden buchstabengetreu wiedergegeben (also
auch autorspezifische Abkürzungen, fehlende Systematik, variable
Rechtschreibung).
- Diphthonge am Wortbeginn werden beibehalten (Ae, Ue, Oe).
- Doppelte Trennstriche (=) werden als einfache (-) wiedergeben.
- Aller vom Herausgeber stammender Text (Kommentierung) wird mit
Kursive ausgezeichnet. Alles, was auf der Original-Seite steht,
erscheint in gerader Schrift. Dazu gehören auch Einfügungen,
die nicht unbedingt oder sogar nachweislich nicht von Gutzkow stammen,
wie etwa Fortsetzungsankündigungen in Journaldrucken. Titel von Gutzkows
Werken erscheinen in gerader Schrift; in Kursiven hingegen erscheinen
sie, wenn es sie Teil einer bibliographischen Angabe sind.
- Seitengrenzen der Originale werden im edierten Text sichtbar
gemacht: [131] Dabei gilt innerhalb von Wörtern folgende Regel:
durchzu-[41]führende Anpassung. Wenn ein Absatz oder ein Kapitel
mit einer Seitengrenzenangabe anfängt, ist diese aus systematischen
Gründen an den Beginn der ersten Zeile des Absatzes oder des Kapitels
zu setzen. Wo in der Druckvorlage keine Seitenzahlen auf einer Seite erscheinen
(in der Regel bei den Kapitelanfangsseiten), ist die Seitenzählung
in unserer Ausgabe zu ergänzen, da sonst eine eindeutige Identifizierung
von Seiteninhalten nicht möglich ist; eine Kennzeichnung dieser Einfügung
des Herausgebers ist nicht möglich, da die Spitzklammern zur Auszeichnungssyntax
der Tags gehören. Die Schriftgröße richtet sich jeweils
nach der Größe der Grundschrift, beträgt also im Textteil
11pt, im Apparatteil 10pt (d.h., die Überschriftengröße
etwa wird aus ästhetischen Gründen nicht auf die Seitengrenzenangaben
übertragen).
- Sollte ein Originaltext mit Lebenden Kolumnentiteln versehen
sein, so erscheinen diese im wiedergegebenen Text nach der kursiven Seitengrenzenzahl
und innerhalb der kursiven eckigen Klammern, aber in gerader Schrift.
Beispiel: Noch sang sich mancher einsame Bruder Studio [56
Heidelberg und Stuttgart] taumelnd nach Hause.
- Alle Hervorhebungen im Original/edierten Text erscheinen als
Sperrungen (1,5 pt), in der html-Fassung im Fettdruck. Doppelunterstreichungen
als zusätzliche Auszeichnung oder andere Doppelauszeichnungen des
edierten Textes werden im Kommentar erläutert; in den Texten erscheinen
sie nur als einfache Auszeichnung (also als Sperrung um 1,5pt bzw. als
Fettdruck in den html-Fassungen).
- Lateinische Antiqua werden in serifenloser Schrift wiedergegeben
(in Arial, jeweils in kleinerem Schriftgrad; vgl. Punkt 5.5.).
- Diakritische Zeichen und systematische Siglen folgen der
Aufstellung in Herbert Kraft: Editionsphilologie. Zweite, neubearbeitete
und erweiterte Auflage mit Beiträgen von Diana Schilling und Gert
Vonhoff. Frankfurt/M. 2001, S. 156-157, 159 (→ Anlage
a und b).
- Auf unrichtige Daten in biographischen und kritischen Schriften
weist der Kommentar hin; keineswegs erfolgt eine 'Berichtigung' als Eingriff
in den historischen Text.
3. Aufbau und Gliederung der Kommentarteile
A. Als Gliederungsaspekte des werkbezogenen Kommentars werden
in der genannten Abfolge und Zählweise festgelegt:
- Textüberlieferung (Nennungen und Beschreibungen)
- Handschriften
- Übersicht
- Beschreibung
- Drucke (verzeichnet im Rahmen von Wolfgang Raschs Bibliographie;
in begründeten Fällen fortgeschrieben bis zur Gegenwart)
- Textdarbietung
- Edierter Text (Grundlage des edierten Textes benennen; zusammenfassende
Druckfehlerkorrekturbeschreibung; Druckfehler- und Texteingriffverzeichnis:
wo ein nicht zu unübersichtliches "Lesarten- und Variantenverzeichnis"
vorliegt, sollte das Druckfehler- und Texteingriffsverzeichnis dort, also
in 2.2., integriert werden, unter 2.1. genügt dann neben der Benennung
der Textgrundlage und der zusammenfassenden Druckfehlerbeschreibung der
Hinweis auf die Einordnung der Daten unter 2.2.; zur Verzeichnungsweise
siehe auch 5.9. [Layout/Systematisierung])
- Lesarten und Varianten (optional: wo dies sinnvoll erscheint
gegebenenfalls eine summarische Beschreibung der Varianten anderer Fassungen;
exemplarische Nennung einzelner Varianten, um die Beschreibung zu erläutern;
siehe auch Punkt 2.2.[Textgrundlage])
- Quellen, Folien, Anspielungshorizonte (bloße Auflistung, wo
möglich nach Rubriken getrennt)
- Entstehung
- Dokumente zur Entstehungsgeschichte (Erfassen/Abdruck der Dokumente
ohne Kommentierung)
- in chronologischer Reihenfolge;
- nicht untergliedert in die Rubriken Selbstzeugnisse und Zeugnisse
Anderer;
- die Selbstzeugnisse werden in der EDV-Edition als Link-Listen erscheinen,
wobei im Ausdruck dann das Zusammenspielen aller Dokumente automatisch
zu gewährleisten ist
- Entstehungsgeschichte (nach Fassungen und Aufführungen untergliedert;
hier ist zugleich der Ort, an dem die aufgelisteten Dokumente in einen
kommentierenden und wertenden Zusammenhang eingeordnet werden)
- Rezeption
- Dokumente zur Rezeptionsgeschichte (Erfassen/Abdruck der Dokumente
in Auswahl; einschließlich Rezensionen; dabei sollte aber die Bibliographie
von Wolfgang Rasch nicht wiederholt werden, d.h. für alle dort aufgelisteten
Dokumente reicht als bibliographischer Nachweis der Hinweis auf die entsprechenden
Nummern)
- Rezeptionsgeschichte (optional; im Rückgriff auf 5.1. beschreibend
und auswertend)
- Kommentierung
- Globalkommentar
- Einzelstellenerläuterungen
Der Aufbau hat den Vorteil, dass er von den überlieferten Materialien
hin zur Einzelstellenauslegung konzipiert ist, sich also im Bereich der Deutung
immer stärker differenziert. Die eigenständige Präsentation der
Dokumente (nicht integriert in die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte) führt
dazu, dass man sich auch ohne die notwendigerweise interpretierende Darstellung
(oder vielleicht auch gegen sie) in Grenzen ein eigenes Bild machen kann. Die
Ausdifferenzierung des erläuternden Teils macht es möglich, zentrale
Dinge vorab darzustellen. Das entlastet sowohl die Benutzer der Ausgabe wie
auch die späteren Teile der Erläuterungen, weil man nicht an jeder
Stelle die größeren Zusammenhänge zu erörtern braucht.
Die oben dargestellte Zählweise ist absolut. Wo immer der Kommentar zu
einer oder mehreren Kategorien (noch) kein Material anbietet, wird die Überschrift
mit Kapitelzählung trotzdem gesetzt, entsprechende Nachträge können
dann leicht eingefügt werden. Kapitelnummern sind wie folgt anzugeben:
6.1. Globalkommentar .
Die Dokumente zur Entstehungs- und zur Rezeptionsgeschichte werden aufsteigend
durchgezählt. Spätere Verweise auf die Dokumente erfolgen dann in
der folgenden Form: → Dokumente zur Entstehungsgeschichte, Nr. 2 .
B. Neben der werkbezogenen Kommentierungsebene gibt es als weitere Kommentierungsebenen
in der Ausgabe das Gutzkow-Lexikon und den Quellenteil innerhalb
des digitalisierten Archivs (das zusätzlich noch über einen Bildteil
verfügt).
Das Gutzkow-Lexikon stellt ein bio-bibliographisches Hilfsmittel und
Nachschlagewerk dar, das möglichst in kleinen auf das Verhältnis zu
Gutzkow bezogenen [biographischen] Abhandlungen Sachverhalte erläutert,
die an vielen Stellen der Edition sonst als immer wiederkehrende Erläuterungen
zu geben wären. Das Gutzkow-Lexikon informiert so über Personen, Gruppierungen,
Institutionen und Medien sowie über Orte, historische Daten und Entwicklungen,
die in der Biographie oder im Werk Gutzkows eine wichtige Rolle spielen. Die
Lexikonartikel enthalten Allgemeineres, in Einzelstellenerläuterungen werden
dann ggf. Spezifika und Details dezentral ausgearbeitet. Namensregisterfunktionen
einfacher Art werden durch elektronische Auszeichnung aller Texte und Kommentare
in Datenbankformat (Suchfunktion) zur Verfügung gestellt. Für weitergehende
Überlegungen zum Gutzkow-Lexikon vgl. Kapitel II des Eröffnungsbandes
der Edition.
Der Quellenteil als Teil des digitalisierten Archivs umfasst wesentliche
Bezugstexte anderer Autoren (in Auszügen; zum Teil als Zitate aus anderen
Ausgaben) sowie kürzere Texte Gutzkows, die als Quellen zum Verständnis
bereits edierter Werkteile wichtig sind, aber bislang in der Ausgabe ihren Platz
noch nicht gefunden haben (etwa Vorworte zu späteren Auflagen bei Werken,
von denen bislang nur die erste Buchausgabe ediert ist).
4. Prinzipien der werkbezogenen Kommentierung
- Grundsätzlich werden im werkbezogenen Kommentar zwei Weisen der
Kommentierung unterschieden: der Globalkommentar und die Einzelstellenerläuterungen.
- Der Globalkommentar entlastet den Einzelstellenkommentar.
Doch sollten auch in den Einzelstellenerläuterungen besonders spezifische
Stellen enthalten bleiben, die global abgehandelte Sachverhalte exemplarisch
verdeutlichen und so Zugänge von den Einzelstellen hin zum Globalkommentar
schaffen.
- Der Globalkommentar umfasst die folgenden Aspekte:
- literaturgeschichtliche Einordnung / kritikgeschichtliche Einordnung;
- Stellung im Gesamtwerk;
- Deutungsaspekte (als übergeordnete Ebene gegenüber den Details
der Entstehungsgeschichte und den Einzelstellenerläuterungen)
- Maximen der Erläuterung:
- Der Kommentar stellt Werkbezüge (Globalkommentar) oder Werkstellenbezüge
(Einzelstellenerläuterungen) her. Positivistische Materialsammlungen
sind zu vermeiden.
- Kommentiert werden:
- Zeitgenössische Kontextualisierungen
- Kontextualisierungen innerhalb des Gesamtwerkes von Gutzkow
- In beiden Schwerpunkten verfahren die Erläuterungen vergleichend
abgrenzend (Prinzip: Unterschiede im Ähnlichen sichtbar machen).
Identifizierende Parallelstellenverfahren sind zu vermeiden.
- Erläutert werden u.a. (stets für den Schnittpunkt Produktion/Rezeption,
also für die Zeit der Veröffentlichung des Erstdruckes)
- historische und literarische Folien, Kontexte, Stoffe
- Quellen
- Topoi, Anspielungen, Motive, Verweise, Zitate
- metrische und sprachliche Formen und Bedeutungen
- Sacherläuterungen
- Keine Erläuterung erfolgt, wenn der historisch über
Wörterbücher und Lexika geprüfte Sachverhalt heute noch
genauso zu finden ist in:
- dem Fremdwörterduden
- dem 8/10-bändigen Duden-Wörterbuch
- einem einbändigen Standardkonversationslexikon (Meyers, Brockhaus)
- Erläuterungen sind interpretatorisch, aber keine Interpretation.
Sie bereiten die Interpretation vor, beschreiben die Stellung des Materials
im Verhältnis zur Textstruktur. Unnötige Gängelung der
Benutzer ist zu vermeiden, ebenso modische Ausdrucksweise.
- In der Lemmabildung sind prinzipiell zwei Extrema als Richtlinien
denkbar:
- die Zuordnung des Kommentars zur ersten Stelle im Text
- oder die pragmatisch gehandhabte Stellenzuordnung (Kriterium: größtmögliche
Aussagekraft).
- Wo immer möglich und sinnvoll, sollte eine frühe (die
erste) Stelle genommen werden; an späteren Stellen, vor allem
in längeren Texten, werden dann ggf. Rückverweise auf diese
Erläuterung notwendig. Doch sollte von dieser Regel immer dann
abgewichen werden, wo die Systematik sinnvollere Zuordnungen des Kommentars
behindert.
- Nachweise erfolgen bei spezifischen Übernahmen von Forschungsergebnissen
(die Edition darf kein Forschungsplagiat werden) oder dort, wo ein gezieltes
Weiterlesen ermöglicht werden soll (betrifft hauptsächlich den
Globalkommentar). Bei widersprüchlichen, unsicheren oder singulären
historischen Materiallagen (etwa Wörterbuchwidersprüchen, Einzelbelegen)
sind Quellen nachzuweisen (wo immer möglich über Siglen [vgl.
5.1.2.] oder Kurztitel). Nur so wird der Kommentar nachprüfbar gehalten.
- Da die systematische Variantenverzeichnung nicht angestrebt wird,
sind einzelne Varianten dort, wo sie nicht vorab summarisch und exemplarisch
beschrieben sind (unter 2.2.) und in besonderer Weise der Erläuterung
von Textstellen dienen, in einem beschreibend-kommentierenden Satz in
den Einzelstellenkommentaren anzuführen. Von dieser Möglichkeit
sollte sparsam Gebrauch gemacht werden. Wo immer es Sinn macht, sind die
Varianten unter 2.2. aufzuführen; dies betrifft voraussichtlich in
besonderer Weise Varianten zwischen Zeitschriftenerstdruck und Bucherstdruck.
- Zitiert werden sollte möglichst zeitgenössisches Material
(Prinzipien: Kontext des jeweiligen Textes in historischer Signatur
sichtbar machen; zeitgenössisches Populärwissen berücksichtigen);
neuere Wörterbuch- und Forschungsmaterialien sollten vom Herausgeber
umschrieben werden. Bei zeitgeschichtlichen Lexika ist darauf zu achten,
dass Lexikonwissen im 19. Jahrhundert in der Regel dem jeweils 20 Jahre
früheren Diskussionszusammenhang entspricht, so dass eine gewisse
Nachgängigkeit der gewählten Lexika anzustreben ist. Genauere
Informationen über die Ausrichtung verschiedener Nachschlagewerke
finden sich in einer Liste der Nachschlagewerke zur Literatur und Geschichte
des 19. Jahrhunderts (in der Ausgabe unter der Rubrik Spuren
ins 19. Jahrhundert), die Teil der Edition ist. Bei zeitgenössischem
Material sollte darauf geachtet werden, dass das jeweilige Erkenntnisinteresse
der Quelle berücksichtigt wird; gegebenenfalls sind mehrere Nachschlagewerke
zu konsultieren und auf ihren Wissensstand hin zu analysieren. Wo neuere
Nachschlagewerke fachgeschichtlich arbeiten, sollten deren Ergebnisse
selbstverständlich für den Kommentar berücksichtigt werden,
lässt sich damit doch die Arbeit wesentlich verkürzen.
5. Layout / Systematisierung
- Ein Systems sprechender Siglen (nicht nur für alle Werke von
Gutzkow, sondern auch für Zeitschriften und Periodika, in denen Gutzkow
publizierte; ebenso für wiederkehrende Hilfsmittel und Forschungsliteratur)
und Abkürzungen wird aufgebaut.
- Vorschläge dazu werden in Keele von Martina Lauster erarbeitet;
Ergänzungen der Liste sind von den jeweiligen
Bearbeitenden an Martina Lauster zu senden. Siehe die dort aufgelisteten
näheren Systematisierungen.
- Die sprechenden Siglen dienen vor allem der Abkürzung von Nachweisen
und dem Bezeichnen von Texten in Links. Sie sollten vermieden
werden, wo der ausgeschriebene Werktitel erklärenden Wert hat und
sprachlich erwartet wird (also etwa im Fließtext).
- Beispiel: In den Rückblicken auf mein Leben erweist
sich Gutzkows Gedächtnis mehrfach als lückenhaft, so etwa
wenn er auf die Datierung hinweist: Wally ward dann in einem
Zuge vollendet (Rue, S. 144; RueWWW, S. 87).
- Sollen die für das Internet erarbeiteten Texte bezeichnet
werden, wird an die sprechenden Siglen einfach WWW angehängt.
- Beispiel: RvGWWW, RueWWW.
- Seiten- und Bandangaben bei Siglen und Abkürzungen werden
mit Bd und S. angezeigt, gefolgt von arabischen Ziffern
(Band arabisch Teilband römisch Teilteilband arabisch; wo dies zu
unübersichtlich wird, erfolgt eine ergänzende Angabe durch T.)
- Beispiele: HOU, Bd 10, S. 87-88; AdK, S. 63; Zg,
Bd 2, S. 178; Ersch/Gruber, Bd 2, S. 13-15; Grimm,
Bd 10,I, S. 296.
- Bibelstellen und Nachweise klassischer Werke werden nach
der Liste gängiger Abkürzungen verzeichnet, wie sie im Vorwort
der "Ästhetischen Grundbegriffe" erfasst sind.
- Beispiele: Jes 38,9.13-14.
- Systematische Siglen werden jeweils zur Kennzeichnung der Fassungen
innerhalb der Überlieferung jedes einzelnen Werkes (Definition der Siglen
unter 1.1.1. und 1.2.) und zur Bezeichnung von Varianten verwendet. Eine Auflistung
möglicher Siglen findet sich in Kraft: Editionsphilologie. 2. Aufl. Frankfurt/M.
2001, S. 156-157 (→ Anlage).
- Für den Apparatteil erfolgt die Orthographie und Zeichensetzung
nach den Regeln der Rechtschreibreform ("Neuer Duden") in der abgemilderten,
bei Wahlmöglichkeiten eher konservativen Form.
- Die Dokumentarteile sind nach der Gliederung unter Kapitel 3 zu benennen
und durchzuzählen. Das gilt insbesondere auch dann, wenn einzelne Teile
ausgelassen sind, denn nur so kann eine Hypertextverknüpfung zwischen
den einzelnen Werken und deren Kommentaren am Ende effektiv hergestellt werden.
- Schriftwahl:
- Schrift: Times New Roman.
- Texte Gutzkows:
- Grundschrift: 11 pt, Durchschuss 13 pt; Arial 10 pt.
- Überschriften 1. Ordnung [H2]: 15 pt, Durchschuss 17 pt.
- Überschriften 2. Ordnung [H3]: 13 pt, Durchschuss 15 pt.
- Apparatteil (Texte der Herausgeber):
- Grundschrift: 10 pt, Durchschuss 12 pt; Arial 9 pt.
- Überschriften 1. Ordnung [H2]: 14 pt, Durchschuss 16 pt.
- Überschriften 2. Ordnung [H3]: 12 pt, Durchschuss 14 pt.
- Alle Texte von Gutzkow sind recte gesetzt (Hervorhebungen einheitlich
mit einer Sperrung um 1,5 pt).
- Alle anderen Texte erscheinen in Kursive.
- Alle Hervorhebungen Gutzkows und in den zitierten Texten anderer
erscheinen in Sperrschrift.
- Einzug beim Absatzanfang 5mm. Kein Einzug bei der ersten
Zeile nach einer Überschrift oder nach einer Leerzeile (Ausnahmen
etwa beim Beginn von Figurenreden, im Dramensatz, bei Versen).
- Für das Layout der Druckfassung ist auf die entsprechenden Formatvorlagen
(für Word97/6.0: GuText00.dot für den Textteil; GuApp00.dot für
den Apparatteil; oder deren Äquivalente unter anderen Programmen) zurückzugreifen.
Es handelt sich hierbei um Beispieldateien, die schon eine ganze Reihe von
Informationen enthalten, so dass das Layout gerade bei den Apparatteilen und
den dort vorkommenden Listen detailliert erfasst ist; die Informationen sind
dann jeweils nur anzupassen/auszutauschen.
- Seitenmaße: Breite 10 cm (ohne Zeilenzähler); Höhe
16,3 cm ohne Fußzeile, 17,5 mit Fußzeile. Einstellungen für
Word97: im Menü 'Seite einrichten', Katalogkarte 'Seitenränder',
mit den Einstellungen 'oben 3 cm', 'unten 2 cm', 'innen 2,5 cm', 'außen
2,2 cm', 'Bundsteg 0 cm', 'Abstand Seitenrand. Kopfzeile 2,0 cm. Fußzeile
1,25 cm', 'gegenüberliegende Seiten' aktivieren; Katalogkarte 'Papierformate',
'Papierformat A5 (148-210)'.
- Der Textteil trägt einen seitenweise definierten, alle 5 Zeilen
anzeigenden Zeilenzähler, bei dem Leerzeilen nicht mitzählen.
(In Word97 kann man das Zählen von [Leer-]Zeilen durch folgende Schrittfolge
unterdrücken: 1. die nicht zu zählenden Zeilen als Block markieren;
2. Menüpunlt "Absatz"/"Paragraph" anwählen,
darunter Karteikarte "Textfluss"/"Line and Page Breaks"
wählen; 3. Kästchen "Zeilennummern unterdrücken"/"Suppress
Line Numbers" ankreuzen.)
- In der Kopfzeile erscheinen neben der Seitenzahl (jeweils außen)
auf den geraden Seiten Werktitel, auf den ungeraden Seiten ggf. Kapiteltitel
in Kapitälchen (9 pt). Ausgenommen sind Werk- und Kapitelanfangsseiten.
Der Apparatteil enthält zusätzlich zu Werk- und Kapiteltiteln
den durch runde Klammern abgesetzten Hinweis "(Apparat)".
- In jeder Fußzeile erscheint: "© Editionsprojekt Karl
Gutzkow, Vorname und Name des Herausgebers, Ort Jahr (F. 1.6)" in
Kapitälchen (7 pt).
- Für das Layout der Titelei (samt Inhaltsverzeichnis) gelten
gesonderte Formatvorlagen (für Word 97/6.0: GuTTex00.dot für
den Textteil; GuTApp00.dot für den Apparatteil).
- Die Titelei samt Inhaltsverzeichnis und Herausgebervorberichten ist
in kleinen römischen Zahlen paginiert (Vorteil verschiedener
Vorläufe vor dem eigentlichen Textteil, der seitenstabil bleibt).
Die Ausgabe zählt die Seiten arabisch, beginnend mit 1 auf der ersten
Textseite (bei gesonderten Apparatbänden ggf. der ersten Apparatseite).
- Werktitelverzeichnung (ausgenommen Werktitel als Bestandteile bibliographischer
Angaben; vgl. dazu Absatz 5.19.):
- Werktitel Gutzkows im Kommentar: recte (ohne Anführungszeichen).
- Werktitel anderer im Kommentar: kursiv mit Anführungszeichen
(unten 99 / oben 66: Werktitel).
- Anführungszeichen:
- Beginn unten doppelt (99); Ende oben doppelt (66): Zitat.
- Zitate und Werktitel in Zitaten werden mit einfachen Anführungszeichen
gesetzt: Zitat Zitat im Zitat Zitatfortführung.
- Einfache Anführungszeichen markieren auch die übertragene
Begriffsverwendung und uneigentliches Sprechen.
- Graphischer Aufbau von Druckfehler-, Lesarten- und Variantendarstellungen:
- Varianten werden in Listenform (umlaufende Zeile in der Druckfassung;
zeilenweise Verzeichnung in der digitalen Fassung) dargeboten.
- Die Verzeichnung richtet sich nach dem Grundmuster des positiven Variantenapparates.
Für den Aufbau gilt dabei: Werkstellenangabe mit Seite und Zeile
fett + Stelle aus dem edierten Text + Lemmazeichen + Variante + ggf. beschreibende
Information des Herausgebers in Kursive + ggf. bei mehr als einer varianten
Fassung systematische Sigle zur Bezeichnung der Fassung in Kursive + ggf.
Semikolon in Kursive, wenn Variante aus einer weiteren Fassung angefügt
wird + 5 Leerzeichen (in der Druckfassung) / neue Zeile (<br> in
der digitalen Fassung) zur Abgrenzung gegenüber der nächsten
Variante.
- Beispiele: bei E als Grundlage für den editierten Text
2,31 harren]
stehen J
2,41 berühmten] beliebten J C1 C2
3,40 die mit] (1) die freilich mit gestrichen (2)
die sicher mit mit Rötel ergänzt H die freilich
mit J
3,43 verloren] verloren haben J
4,19 vierteljährige fehlt J
4,19 gesichert]
versichert Druckfehler E
5,13 Chancen] Chancer E; könnte auch als Chance
gelesen werden
6,27 im Gegentheil noch] noch J
- Graphischer Aufbau von Einzelstellenerläuterungen:
- Das Lemma (also das aus dem Text Genommene, was erläutert wird)
erscheint recte (ggf. im Fettdruck, wegen der leichteren graphischen Auffindbarkeit)
im Apparat; bei langen Textstellen nur die Grenzwörter (aber eindeutig
und sinnvoll) angeben, dazwischen Auslassungszeichen setzen.
- Vor dem Lemma stehen Seiten- und Zeilenangaben (im Fettdruck recte).
- Das Lemmazeichen "]" trennt Lemma und Kommentartext.
- Bei Worterläuterungen stehen nach dem Lemmazeichen ggf. Grundformen
bei Flexion/Konjugation, verbesserte Schreibungen, Grundformen bei Entlehnungen
(alles in Kursive), ggf. mit Sprachherkunftsangaben in Klammern, gefolgt
von einem Doppelpunkt vor der eigentlichen Erklärung.
- Beispiel: 98,18 attaschiert] attaschieren (nach franz.
attacher): ergeben oder zugetan sein.
- Auslassungen des Herausgebers im Lemma und im Kommentar (in Zitaten)
werden durch [...] markieren.
- Sonst werden runde Klammern (im Herausgebertext: kursive), in der zweiten
Stufe eckige Klammern verwendet.
- Für Autorennamen werden keine Abkürzungen verwendet.
- Datumsangaben: Tag in Ziffern (ohne Null). Monatsnamen ausgeschrieben
Jahr.
- Lücken im Kommentar am Anfang mit ▄
und am Ende mit ▀
markieren.
- Beispiele: ▄GANZE
ERLÄUTERUNG▀.
oder für einzelne Daten etwa: schrieb Gutzkow 185▄8▀.
- Die Auszeichnung mit den Blöcken erfolgt doppelt: einmal für
Word mit den entsprechenden Kästchensymbolen (einleitend unten und
ausleitend oben); für die HTML-Fassung mit spezifischer Kodierung,
die nicht in Spitzklammern steht (einleitend ▄ und ausleitend
▀) und deshalb beim Textverbergen nicht vom Wordmakro
erfasst wird, also 'von Hand' verborgen werden muss.
- Querverweise: mit einem Pfeil →
markieren (nicht mit vgl. oder mit siehe oder s.).
Solchen Querverweise entsprechen in der digitalen Fassung Links. Der Pfeil
muss zusätzlich zum Sonderzeichen aus Word noch mit einem html-Code angegeben
werden: →. Dabei ist zu berücksichtigen, dass dieses
Zeichen wegen der fehlenden Spitzklammern nicht vom Makropaket automatisch
verborgen werden kann, also von Hand verborgen werden muss. Es gelten folgende
Fallunterscheidungen für Querverweise:
- auf andere Texte und Stellen bei Gutzkow:
- Beispiele: hat Gutzkow noch an einer zweiten Fassung geschrieben
(→
Entstehungsgeschichte) und dabei vor allem zeitgenössissches
Material aufgenommen (→
Sterbecassirer, S. 14, 18, 19; →
Rückblicke, S. 45; →
Vorwort zu Novellen, S. VII).
- auf das Lexikon: Grundsätzlich sind zwei Fälle zu unterscheiden
- das Lemma wird im Text/Kommentar bereits genannt, dann reicht ein bloßer
Hinweis auf das Lexikon; oder das Lemma wird im Text/Kommentar nicht benannt,
dann ist dieser Nachweis um das Lemma des Lexikoneintrags zu ergänzen.
- Beispiele:
- Fall 1: Dies kann man bei Bulwer ( →
Lexikon) nachlesen.
- Fall 2: So mancher Autor ( →
Lexikon: Bulwer) diente Gutzkow in dem, was er schrieb,
als Orientierung.
- innerhalb der Kommentare:
- Beispiele:
- Ein neuer Pfeil steht jeweils nur, wenn eine neue Rubrik angezeigt
werden soll: →
Dokumente zur Entstehungsgeschichte, Nr. 1; →
Entstehungsgeschichte; aber →
Erläuterungen zu 75,31-32; 78,13; 128,30-123,23.
- Sind Kapitel noch weiter untergliedert, so kann die Kapitelangabe
(Nummer und ggf. auch Überschrift) sinnvoll sein, wenn es
gilt, die Stelle im pdf-Format aufzusuchen: →
Globalkommentar: 6.1.3.2. Naturwissenschaftliche Paradigmen:
die französischen Physiologien; 6.1.3.3. Frühe Kultursemiotik.
- Wird auf einen Apparatteil eines anderen Textes verwiesen, wird
dieser wie folgt angegeben: →
Die Zeitgenossen, Globalkommentar: 6.1.3.2.
Naturwissenschaftliche Paradigmen: die französischen Physiologien;
6.1.3.3. Frühe Kultursemiotik. Siglen sind hier zu vermeiden,
es sei denn im Zusammenhang der Stelle ist bereits deutlich, um
welches Werk es sich handelt; in diesem Fall reicht die Sigle,
im Beispiel also ZgWWW.
- Bei Literaturhinweisen ohne Zitat "vgl." verwenden.
- Literaturhinweise in Einzelstellenerläuterungen jeweils in Klammern
im Fließtext; keine Fußnoten möglich.
- Beispiel: die Bambocciaden (vgl. Wulf Wülfing: Junges Deutschland.
Texte Kontexte, Abbildungen, Kommentar. München, Wien 1978,
S. 13-15).
- Daber ergibt sich folgende Einzelfallunterscheidung:
- bezieht sich ein Hinweis auf den Zusammenhang des Satzes, erscheint
er in Klammern in den Satz integriert (also etwa vor dem satzschließenden
Zeichen, eingeleitet mit vgl.);
- bezieht sich ein Hinweis dagegen auf mehrere Sätze, steht er
hinter dem letzten Satz als eigene syntaktische Struktur
- Beispiel: SATZ 1. SATZ 2. (Vgl. Wulf Wülfing: ... S. 13-15.)
- bezieht sich ein Hinweis nicht auf die vorangegangenen Sätze,
sondern stellt einen zusätzlichen Querverweis dar (in Form eines
neuen Aspekts), steht er als eigenes Satzgefüge ggf. mit einordnenden
Partikeln oder Formulierungen und ohne Klammern im Text,
- Beispiel: SATZ 1. Vgl. auch Wulf Wülfing: ... S. 13-15.
- Beispiel: SATZ 1. Vgl. zur Verwendung des Motivs in anderen
zeitgenössischen Werken Wulf Wülfing: ... S. 13-15.
- Wird derselbe Beitrag innerhalb des jeweiligen Kapitels (als Kapitel gilt
die Entstehungsgeschichte, aber eben auch jede Einzelstellenerläuterung)
noch einmal nachgewiesen, wird ein Kurztitel verwendet: Autornachname:
Haupttitel oder Kurztitel, Seitenangabe.
- Beispiel: Vgl. Wülfing: Junges Deutschland, S. 15-16.
- Bei häufig zitierter Literatur kann eine Liste am Ende des Globalkommentars
das Nachweissystem über die jeweilige Kapitelgrenze hinaus entlasten.
In allen Teilen dieser Textedition kann dann mit den dort vereinbarten Abkürzungen
gearbeitet werden (Verfahrensweise dann wie bei den Siglen).
- Beispiel: Vgl. Wülfing, S. 15-16.
- Bei Zitatnachweisen ergibt sich folgende Einzelfallunterscheidung,
da ein Punkt innerhalb der Klammern nicht gesetzt wird:
- Fall 1: ist ein Zitat abgeschlossen (endet also mit einem satzschließenden
Satzzeichen), erfolgt ein 'schwebender' Nachweis.
- Beispiele:
- Jänicke, lange der einzige Pietist auf Berlins Kanzeln,
wußte seine Zuhörer zu fesseln, trotzdem, daß
seine Predigten Conversationen waren. (AdK, S. 163)
- Es handelt sich jedoch nicht um ein zeitliches, sondern um
ein räumliches Nebeneinander: "Deshalb ist der Vergleich
mit Joyce vollkommen abwegig." (Jauslin, S. 142) In diesem
Sinne ...
- Fall 2: wird ein Zitat vom Herausgeber in den Satz integriert, erfolgt
ein satzschließender Nachweis.
- Beispiele:
- In Aus der Knabenzeit weist Gutzkow darauf hin, dass
Jänickes Predigten Conversationen waren (AdK, S. 163).
- Da es sich jedoch um ein räumliches Nebeneinander handelt,
"ist der Vergleich mit Joyce vollkommen abwegig" (Jauslin,
S. 142). In diesem Sinne ...
- Wird derselbe Beitrag innerhalb des jeweiligen Kapitels (als Kapitel
gilt die Entstehungsgeschichte, aber eben auch jede Einzelstellenerläuterung)
noch einmal nachgewiesen, wird ein Kurztitel verwendet: Autornachname:
Haupttitel oder Kurztitel, Seitenangabe.
- Beispiel: ( Wülfing: Junges Deutschland, S. 15-16)
- Bei häufig zitierter Literatur kann eine Liste am Ende des Globalkommentars
das Nachweissystem über die jeweilige Kapitelgrenze hinaus entlasten.
In allen Teilen dieser Textedition kann dann mit den dort vereinbarten
Abkürzungen entsprechend der unter 1 bis 5 aufgeführten Fallunterscheidung
gearbeitet werden (Verfahrensweise dann wie bei den Siglen).
- Beispiel: (Wülfing, S. 15-16)
- Bibliographische Angaben:
- Eigenständige Veröffentlichung: Vorname(n) (ausgeschrieben,
Prinzip Titelblatt) Name: Titel. Untertitel. Ort Jahr, S. Ziffern. (Bei
mehreren Publikationsorten: bis zu drei Publikationsorte aufnehmen, dabei
Trennung der Orte durch Kommata, kein "und" vor dem letzten
Glied der Aufzählung; bei mehr als drei Publikationsorten, nur den
ersten Ort nennen, danach "usw." einfügen. Publikationsorte
werden in der Schreibung vereinheitlicht; es heisst also 'Frankfurt/M.,
Frankfurt/O., Halle/S. Bei Autoren und Herausgebern alle aufführen,
Trennung der Namen durch Kommata [ohne 'und' vor dem letzten Namen].)
- Beispiel: Wolfgang Rasch: Bibliographie Karl Gutzkow. 1829-1880.
Bd. 1: Primärliteratur. Bielefeld 1998, S. 254-255. Dabei gilt
für Seitenangaben: 37-43 statt 37ff. und 37-38 statt 37f.
- Aufsätze in Zeitschriften/Periodika: Vorname(n) Name: Titel.
Untertitel. In: Zeitschriften(haupt-)titel Bandzahl, Jahr, ggf. H. Heftnummerziffer,
S. Ziffern.
- Aufsätze in Sammelbänden: wie im Punkt zuvor, Abweichung:
in: Vorname(n) Name (Hg./Hgg.): Titel. Untertitel. Ort Jahr, S. Ziffern.
- Werkausgaben: Werkautorvorname und Nachname: Werktitel. In: Werkausgabentitel.
Untertitel/Bandtitel. Hg. von Herausgebervorname und Nachname, Ort Jahr,
S. Ziffern.
- Bei allen Büchern, die vor dem 20. Jahrhundert erschienen sind,
Verlagsangaben nach dem Ort und einem Doppelpunkt einfügen,
nach dem Verlagsnamen Komma einfügen; in diesen Fällen sind
die Verlagsangaben inhaltlich aussagekräftig.
- Beispiel: Stuttgart: Cotta, 1834.
- Die Flexion von Werktiteln ist zugelassen (in den Rittern
vom Geiste schreibt Gutzkow). Als Alternative steht die Formulierung
mit der Gattungsbezeichnung zur Verfügung (im Roman Die Ritter
vom Geiste schreibt Gutzkow). Vermieden werden sollten grammatisch
falsche Formulierungen (in Die Ritter vom Geiste schreibt Gutzkow).
- Verwendung von Werkausgaben anderer Autoren:
- Für die Werkausgaben anderer Autoren sind zitierfähige wissenschaftliche
Ausgaben heranzuziehen. Bei häufig zitierten Ausgaben, bekommen diese
eine Sigle, sind damit über das Siglenverzeichnis zu ermitteln (siehe
Absatz 5.1.).
- Wo immer, etwa bei Übersetzungen, es sinnvoll erscheint, sind von
Gutzkow verwendete Ausgaben heranzuziehen (eine Liste der von Gutzkow
verwendeten zeitgenössischen Ausgaben wird aufgebaut und im Netz
bereitgestellt).
- Eine zusätzliche Angabe von Akten / Szenen / Kapiteln ermöglicht
in beiden Fällen das Auffinden der Stellen auch in anderen Ausgaben.
- Seiten- (und Zeilen-)zählung wird als Äquivalent zu
Links angegeben (für die pdf-Dateien und für die gedruckten
Texte). Dabei gilt: Überschriften und Verfasserangaben zählen bei
dem Zeilenzähler mit, Leerzeilen natürlich nicht.
- Die erläuterten Stellen werden im Textteil nicht durch Sternchen oder
durch andere Auszeichnungen markiert (Prinzip: ästhetische graphische
Gestaltung des Textes möglichst ohne Herausgeberspuren). Für
die elektronische Textedition ist sicherzustellen, dass man die Links als
Markierung auf Wunsch an- und abstellen kann, sie also weder auf dem Monitor
noch im Ausdruck sieht, wenn man dies nicht wünscht.
- Links im Apparatteil sind in der gedruckten Version nur durch den Nachweispfeil
und etwaige Seiten-/Zeilenangaben sichtbar. Das gilt in der ersten Stufe
(solange die entsprechenden Werke Gutzkows noch nicht im Netz vorliegen) auch
für Zitate aus anderen Werken Gutzkows. Sobald der entsprechende Text
im Netz vorliegt, können solche Zitate dann durch einen Link auf die
entsprechende Stelle ergänzt werden.
- Im Apparat: Verweis auf Texte Gutzkows per Link oder mit Zitat?
- Hier lässt sich keine systematische Lösung finden. Es
muss je nach Einzelfall entschieden werden.
- Ein Verweis durch Link ist z. B. sinnvoll, wenn die Textstelle(n)
durch Paraphrase kürzer wiedergegeben werden können
als durch ein Zitat.
- Links als Zusatz zum Zitierten sind zu empfehlen, wenn ein Zitat
nur gekürzt wiedergegeben wird, es jedoch für den Leser
gewinnbringend wäre, die Stelle auch im vollen Wortlaut und/oder
im Zusammenhang zu lesen.
- Ein Link statt eines Zitates scheint dann nicht sinnvoll, wenn
ein Zitat den Sachverhalt voll erhellt; der Leser würde dann
nur abgelenkt werden, wenn er auf die Textstelle springen müsste.
- Für die Definition von Sprungstellen und Links gelten besondere
Syntaxvorschriften (siehe gesonderte Anleitung). Da die Links so weit wie
möglich vom jeweiligen Herausgeber gesetzt werden, muss auf die Beachtung
dieser Syntax und Systematisierung bestanden werden.
- Dabei werden Linkarten digital unterschieden; so wird es etwa Links
geben für:
- Varianten;
- Erläuterungen;
- Werkstellen bei Gutzkow.
- Ein äusserst sparsamer Umgang mit diakritischen Zeichen wird
angeraten (Positionsangaben sind bei Handschriftenedition nicht sinnvoll).
Diakritische Zeichen werden nach den Konventionen der Liste aus Kraft: Editionsphilologie.
2. Aufl. 2001, S. 159 verwendet (→ Anlage).
- Innerhalb der Einzelstellenerläuterungen werden Absätze des Herausgebers
durch Gedankenstriche, Absätze in Zitaten durch kursive Schrägstriche
/ markiert.
- Jeder Herausgeber markiert die Struktur seiner Textelemente mit für
das Projekt festgelegten TEI(nahen) Markup-Zeichen (siehe gesonderte
Anleitung). Es handelt sich hierbei in der Regel um begin-/end-Strukturen.
6. Qualitätssicherstellung
Die im Editionsprojekt Karl Gutzkow organisierten Herausgeberinnen und Herausgeber
stellen sicher, dass editionsinterne Prüfstrukturen für alle einzelnen
Texte und Kommentierungen aufgebaut und angewandt werden. Es werden Protokollblätter
angelegt, die eine derartige Prüfung nachprüfbar machen. Erst nach
erfolgter Prüfung werden erarbeitete Texte und Kommentare zum Bestandteil
der elektronischen Gesamtausgabe der Werke Karl Gutzkows; erst zu diesem Zeitpunkt
werde sie ins WorldWideWeb gestellt oder zum Druck freigegeben.
- Nachdem ein Herausgeber seinen Text fertiggestellt hat, erfolgen
mindestens zwei weitere Prüfungen von Mitgliedern des Editionsprojekts,
die an der Texterstellung nicht beteiligt waren. Die Verteilung und Buchführung
werden von Martina Lauster und Gert Vonhoff, als den beiden auch für
die Netzeinstellung Verantwortlichen koordiniert.
- Die Prüfung der Apparatteile erfolgt duch eine Kommentierungskommission,
deren Mitglieder mindestens für ein Jahr (wünschenswert über
einen deutlich längeren Zeitraum) von den im Editionsprojekt Organisierten
bestimmt werden. Mitglied dieser Kommission kann nur werden, wer über
ausgewiesene Editions- und Kommentierungspraxis verfügt. Es werden ein
Ausdruck und eine Diskette zwischen den Mitgliedern der Kommentierungskommission
hin- und hergeschickt; alle Einträge erfolgen in das ausgedruckte Exemplar,
das schließlich an den Herausgeber zurückgeschickt wird. Dieser
schickt die überarbeitete Fassung wieder an die Kommission, zusammen
mit der Kopie (mit den Eintragungen) der alten Fassung. Die näheren Schritte
erläutert ein gesondert festgelegter Ablaufplan, der für
alle Herausgeber verbindlich ist.
- Für eine systematische Prüfung und die über die jeweilige
Textgrenze hinausgehende Verlinkung der Daten ist geplant, eine Redaktorstelle
aufzubauen.
7. Datenaustausch
Der Datenaustausch erfolgt über e-mails oder Disketten bis auf Widerruf
im Format Word 97/6.0. Damit ist größtmögliche Kompatibilität
gewährleistet. Für alle Prüfungsarbeiten sind Papierausdrucke
beizufügen.
Die Editionsprinzipien sind für alle Herausgeberinnen und Herausgeber
der Edition "Gutzkows Werke und Briefe. Kommentierte digitale Gesamtausgabe,
herausgegeben vom Editionsprojekt Karl Gutzkow, Berlin / Exeter 1999ff." bindend.
Beschlussfassung auf der Sitzung der AG in Wittenberg am 31. Januar 1999.
Ergänzt nach den Vorschlägen auf dem Berliner Treffen vom 25.-26.
Juli 1999 und auf dem Wittenberger Treffen vom 17.-20. Februar 2000.
Erstunterzeichnende:
Prof. Dr. Thomas Bremer, Universität Halle
Prof. Dr. Peter Hasubek, Universität Braunschweig
Dr. Christine Haug, Universität Mainz
Dr. Kurt Jauslin, Altdorf
Roger Jones, Keele University
Richard Kavanagh, Sheffield
Stephan Landshuter, Universität München
Dr. Martina Lauster, Keele University
Dr. Wolfgang Lukas, Universität Kiel
Dr. Wolfgang Rasch, Berlin
Dr. Ute Schneider, Universität Mainz
Dr. Gert Vonhoff, Universität Münster / The University of Birmingham
Dr. Wulf Wülfing, Universität Bochum
Weitere Unterzeichnende:
Dr. Roland Berbig, Humboldt Universität Berlin
Dr. Thomas Neumann, Weimar
Dr. Gustav Frank, University of Nottingham
Dr. Thomas Schmidt, Göttingen
Gert Vonhoff im Auftrag des Editionsprojektes Karl Gutzkow.
Gutzkows Werke und Briefe.
Kommentierte digitale Gesamtausgabe, herausgegeben vom Editionsprojekt Karl
Gutzkow, 1999ff.
© Editionsprojekt Karl Gutzkow, 2000. / Not to be published in any form
without the author's prior permission. / Layout Gert Vonhoff.
Autor der Seite:
Peter Hasubek / Gert Vonhoff.
Seite angelegt am 31.1.1999.
Fassung: 5.0
Geschichte der Seitenänderungen: Fassung 1 - in Wittenberg am 31.1.1999
verabschiedet; Fassung 2 - nach dem Berliner Treffen Juni 1999 ergänzt;
Fassung 3 - nach dem Wittenberger Treffen Februar 2000 ergänzt; Fassung
4 - nach dem Berliner Treffen September 2000 ergänz;t; Fassung 5 - nach
dem Wittenberger Treffen Februar 2001 ergänzt.
Letzte Änderung: 16.10.2001 21:04.
Die Root-URLs der
Seite sind http://www.exeter.ac.uk/german/gutzkow/ oder http://www.gutzkow.de.
E-mail: Gert Vonhoff (G.Vonhoff@exeter.ac.uk)
oder Martina Lauster (M.Lauster@exeter.ac.uk)
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